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Freitag, 27. Dezember 2013

Papst Franziskus: "Das Geld muss dienen und nicht regieren!"


"Das Geld muss dienen und nicht regieren", sagte der Papst -
und musste sich prompt gegen Marxismus-Vorwürfe verteidigen

Aus
Nachrichten auf Süddeutsche.de
http://www.sueddeutsche.de/panorama/kapitalismuskritik-papst-verteidigt-sich-gegen-marxismus-vorwuerfe-1.1844585

Papst Franziskus verteidigt sich gegen Marxismus-Vorwürfe
16. Dezember 2013

Es waren Worte, die aufhorchen ließen. Vor drei Wochen kamen aus dem Vatikan
Sätze, die, zumal aus Rom, fast linksradikal zu klingen schienen. In seinem
Apostolischen Schreiben mit dem Titel "Evangelii gaudium", "Freude des
Evangeliums", erlaubte sich Papst Franziskus eine scharfe Kapitalismus- und
Reichtumskritik.
Sie gipfelte in Formulierungen wie "Das Geld muss dienen und nicht regieren"
oder "Diese Wirtschaft tötet". Es war eine flammende Programmschrift, die sich
nicht nur an und gegen die Kirche, sondern auch gegen die Entwicklungen in
Politik und Wirtschaft richtete.
Nach Wochen des Aufruhrs und auch der Kritik, insbesondere von Seiten der
Wirtschaft und aus konservativen Kreisen, hat sich Franziskus nun in einem
langen Interview zur Wehr gesetzt. Was Kritiker als "reinen Marxismus" abtaten,
verteidigt der Papst nun als Leitlinien, die schlicht der Soziallehre der Kirche
entsprächen. Dass er sich in diesem Sinne geäußert habe, mache ihn noch nicht
zum Marxisten, sagte Franziskus in dem Gespräch mit der italienischen Zeitung La
Stampa.
"Die Ideologie des Marxismus ist falsch", betonte Franziskus, fügte aber hinzu:
"Ich habe in meinem Leben jedoch viele Marxisten getroffen, die gute Menschen
waren." Deswegen fühle er sich von der Kritik nicht getroffen. Das Versprechen
des Kapitalismus, dass der Reichtum irgendwann auch bei den Armen ankomme, habe
sich nicht erfüllt.
Auch Kardinal Reinhard Marx verteidigte den Papst gegen Kritik an dessen
Aussagen zur Wirtschaft. In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung pflichtet Marx dem Diktum "Diese Wirtschaft tötet" bei: "Ja, ein
solcher Kapitalismus zerstört Menschenleben und schadet dem Gemeinwohl." Der
Appell, über den Kapitalismus hinauszudenken, bedeute keinen Kampf gegen die
Marktwirtschaft, sondern angesichts der realen Krise des Kapitalismus "die
wichtige und notwendige Intervention des Papstes". Die Welt dürfe nicht
akzeptieren, dass Völker, Gruppen und Einzelne ausgeschlossen würden.
"Nein, die Kirche verachtet die Reichen nicht", schreibt der Münchner Kardinal
in Bezug auf einen entsprechenden Vorwurf ebenfalls in der FAS. Aber sie
erinnere daran, dass die materiellen Güter Mittel zum Zweck sind und nicht den
Sinn des Lebens darstellten. "Wir müssen globale politische Rahmenbedingungen
schaffen, die orientiert sind am Wohl der Völker, besonders an dem der ärmeren",
so Marx. Hier habe die katholische Kirche im Zeitalter der Globalisierung eine
besondere Aufgabe. Sie dürfe sich nicht aus "Angst vor dem rauen Wind der Kritik
(...) in eine religiöse Sonderwelt zurückziehen". [...]
Der Papst kritisiere die "Ökonomisierung aller Lebensbereiche" zu Recht. Das
bedeute, den Rhythmus der Gesellschaft den Verwertungsinteressen des Kapitals zu
unterwerfen, wodurch der Kapitalismus zum globalen und ganzheitlichen Maßstab
werde. Der Kapitalismus werde wie ein urwüchsiges Geschehen betrachtet, dem sich
die Menschen anpassen müssten. Die Gestaltung von Märkten, die politische
Korrektur von Marktergebnissen, die Regelung und Ordnung von Kapitalmärkten
werde dagegen als "notwendiges Übel" empfunden. [...]

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Lesenswert:

"Franziskus und der Marktgott" von Frank A. Meyer
in Cicero, Januar 2013

Inhaltsuebersicht der Ausgabe auf
http://mag3.i-magazine.de/magPage/Cicero_Die_100_Auf-_und_Absteiger_des_Jahres/Seite_8/#/8



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Papst Franziskus grüßt Muslime als "unsere Brüder"

11.08.2013
 
Papst Franziskus hat am Sonntag die Muslime der ganzen Welt gegrüßt. Franziskus nannte sie nach dem Angelusgebet in Rom "unsere Brüder", die erst vor Kurzem das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert hätten.
Der Papst erinnerte an die diesjährige Botschaft des Vatikans zum Ramadan- Ende, die er selbst verfasst und unterschrieben hatte. Er hoffe darauf, "dass Christen und Muslime sich verpflichten, den gegenseitigen Respekt zu fördern, vor allem über die Erziehung der jungen Generationen", sagte Franziskus.
In den vergangenen Jahren hatte der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog die Botschaft für den Papst geschrieben. Franziskus wollte dies in seinem ersten Pontifikatsjahr selber tun.
 
 

1 Kommentar:

  1. " Francis’s comments about showing mercy to divorced couples, not judging gay priests and even toying with further examination of civil unions outside the church have proven to be tough for conservative Catholics to swallow. John Vennari, noted Catholic observer and editor of “The Catholic Family News,” has been pounding a steady drumbeat on the danger of Francis’s widespread populist appeal since his election a year ago. “He seems to have a good heart and some good Catholic instincts, but theologically he is a train wreck—remarkably sloppy,” Vennari wrote in a recent blog post. “Though this might shock some readers, I must say that I would never allow Pope Francis to teach religion to my children.”
    In an NBC news piece titled “Not Everyone Loves Francis,” Boston College theology professor Thomas Groome pondered whether or not true Catholic conservatives would be able to keep supporting the Pope’s new approach towards acceptance and mercy and still keep their faith. “I think it will be a real test for conservative Catholics,” he told NBC. “They have always pointed the finger, quoting the Pope for the last 35 years. Suddenly, will they stop quoting the Pope? It’ll be a good test of whether or not they’re really Catholics.” "

    http://news.yahoo.com/secret-pope-francis-haters-094500393--politics.html

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